Ketamin (Special K)

Eine deutliche Warnung vorweg

Der Konsum von Ketamin zusammen mit Alkohol, Opiaten oder anderen die Atmung beeinträchtigen legalen und illegalen Drogen birgt lebensbedrohliche Gefahren. Dieser Mischkonsum kann zu Ohnmacht, Atemdepressionen und Atemstillstand, in Extremfällen zum Tod führen.

Als Narkosemittel belasten Ketamin das Herz-Kreislaufsystem. Bei Herz- Kreislaufbeschwerden oder Bluthochdruck sollte auf den Konsum dieser Substanzen unbedingt verzichtet werden.

Was ist Ketamin?

  • Ketaminhydrochlorid ist ein Narkosemittel, das hauptsächlich in der Tiermedizin eingesetzt wird.
  • Ketamin wird unter dem Namen Ketanest in der Notfallmedizin als Schmerzmittel eingesetzt, das es bei höherer Dosierung narkotisierend wirkt.
  • Ketamin unterliegt nicht dem Betäubungsmittelgesetz, ist aber rezeptpflichtig und darf nicht frei gehandelt werden!
  • Ketamin ist in der Techno-Szene besonders unter dem Namen Special K bekannt
  • Ketamin löst ein Gefühl der Trennung zwischen dir oder deiner "Psyche" und deinem Körper oder der Umgebung aus. Du fühlst zum Beispiel keine Grenze mehr zwischen dir und deiner Umgebung oder fühlst dich von dir selbst, deinem Körper und der Umwelt abgespalten und losgelöst
  • weitere gängige Namen für Ketamin sind: Vitamin K oder K

Geschichte

  • 1962 erstmalig von Dupont (amerik. Pharmakonzern) synthetisiert. Ketamin wurde ursprünglich in der Medizin als Anästhetikum (Betäubungsmittel) eingesetzt.
  • nach dem die mit Ketamin behandelten Patienten jedoch nach der Narkose unter Halluzinationen und Delirien litten, wird Ketamin in der Medizin (hier vor allem in der Notfallmedizin) sehr vorsichtig angewendet
  • in der letzten Zeit wurde Ketamin in England auch häufig in vermeintlichen Ecstasy- Tabletten nachgewiesen

Konsumform

  • Ketamin ist flüssig oder als weisses, kristallines Pulver erhältlich
  • Ketamin wird oral geschluckt oder gespritzt (intramuskulär oder intravenös)
  • In kristalliner Form kann es nasal konsumiert werden (gesnieft)

Wirkspektrum von Ketamin

Körperliche Wirkungen

  • die Dosierung von Ketamin wird vor allem über die Konsumform bestimmt. Je nach Dosis sind körperliche Aktivitäten nicht mehr möglich.
  • durch die betäubende Wirkung von Ketamin besteht die Gefahr von Verletzungen durch zusammensacken oder umfallen.
  • Das Schmerzempfinden ist herabgesetzt - Verletzungsgefahr bei z.B.  heißen Getränken
  • der Eintritt der Wirkung und die Intensität der Effekte hängen von Menge und Konsumform ab.
  • Rauscheintritt: je nach Konsumform zwischen wenigen Sekunden (intravenös) bis zu 15-20 Minuten (getrunken)
  • Rauschdauer: je nach konsumierter Menge und Konsumform ca. 30 Minuten bis 3 Stunden
  • Bei niedrigen Dosierungen hat Ketamin sogar eine anregende Wirkung.


Seelische Wirkungen:

Die Handlungs- und Wahrnehmungsleistung funktioniert nicht in der gewohnten Weise. Der Geschmack- und Geruchsinn sind ausgeschaltet. Ketamin löst ein Gefühl der Trennung zwischen dir oder deiner "Psyche" und deinem Körper oder der Umgebung aus. Musik wird verzerrt wahrgenommen. Leichtigkeitsgefühl, Redelust und Emotionen sind herabgesetzt. Das Schmerzempfinden wird gemildert, bei höheren Dosierungen sogar komplett abgeschaltet. Je nach Dosis ist der Körper "stillgelegt", Bewegungen und körperliche Aktivitäten sind dann nicht mehr möglich. Die Wirkung wird auch mit einem Wachtraum verglichen. Bei niedriger Dosierungen hat Ketamin sogar eine anregende Wirkung.

Akute Risiken

Der Konsum von Ketamin zusammen mit z.B. Alkohol, Heroin, Schlaf- oder Beruhigungsmittel, GHB oder anderen die Atmung beeinträchtigen legalen und illegalen Drogen birgt lebensbedrohliche Gefahren. Dieser Mischkonsum kann zu Ohnmacht, Atemdepressionen und Atemstillstand, in Extremfällen zum Tod führen.

Je nach Dosis besteht die Gefahr, "zusammenzusacken" bzw. umzufallen und sich dabei zu verletzen - ohne es zu bemerken.

  • Gefahr von Stoss-Verletzungen, Verbrennung an z.B. Kerzen etc.
  • Blutdruck und Puls sind erhöht
  • Schwindel
  • Verlust der Kontrolle über die körperliche Bewegungskoordination
  • starker Speichelfluss, der ganz oft zum "Verschlucken" führen kann
  • Langanhaltendes Schwächegefühl nach dem Rausch
  • Appetitlosigkeit
  • Ãœbelkeit (häufig nach dem akuten Rausch)
  • Erbrechen
  • Angstzustände (Albtraum-Halluzinationen, Tunnel-Visionen)
  • kurzen Phasen von Gedächtnisverlust
  • bei Ãœberdosis: Narkose !!!

Langfristige Risiken

Bis heute können noch keine eindeutigen Aussagen über Langzeitschäden getroffen werden. Es steht jedoch fest, dass entsprechende Risiken mit dem Umfang und der Häufigkeit des Konsums zunehmen.

Sicher ist außerdem, dass beim Konsum von Ketamin Erinnerungslücken und Toleranzentwicklung auftreten können. Weiterhin kann es bei häufigerem Gebrauch zu Gehirn- und Nervenschäden kommen.

Suchtgefahren

Ein höheres Risiko, abhängig zu werden, besteht auch für sehr junge Menschen, da die Gefahr besteht, dass sie andere  Möglichkeiten von Spaß und Freizeitgestaltung gar nicht erst entdecken. Typische Zeichen für eine psychische Abhängigkeit sind z.B.:

  • regelmäßiger und dauerhafter Konsum
  • sich keine Party ohne Drogen vorstellen zu können
  • innerlich unruhig zu werden, wenn es keine Drogen gibt
  • nervös, gereizt und angespannt zu sein, vielleicht auch ängstlich und depressiv zu werden, wenn man mit dem Konsum von Drogen aufhört
  • sich zwar vorzunehmen, nicht mehr zu konsumieren bzw. die Menge drastisch zu reduzieren, es aber nicht zu schaffen.


Konsummuster: wichtig ist der Blick auf die Art und die Häufigkeit des Konsums, auf harte oder weiche Konsummuster: Der Probier- und Gelegenheitskonsum gelten i.d.R. als 'weiches Konsummuster'. Dies trifft auf die überwiegende Mehrheit aller jugendlichen Drogenkonsumenten zu. Der Drogenkonsum hat bei dieser Gruppe keinen zentralen Stellenwert im Alltag erlangt, sondern wird als Freizeitkonsum zu bestimmten Anlässen betrieben. Der Konsum bleibt in den meisten Fällen eine vorübergehende altersbedingte Erscheinung, die später wieder deutlich in den Hintergrund tritt und entweder ganz verschwindet oder auf Gelegenheitskonsum beschränkt bleibt.
Ein 'hartes Konsummuster' liegt vor, wenn die Substanz dauerhaft und gewohnheitsmäßig über einen langen Zeitraum gebraucht wird  und fest im Alltag integriert ist. Ein weiteres Merkmal für ein hartes Konsummuster ist ein häufiger zusätzlicher Gebrauch von  Alkohol und/oder anderen illegalen Drogen. Die Faustregel - Wenn überhaupt Alkohol- oder Drogenkonsum, dann nur unter günstigen Umständen: wenn es Dir gut geht - und nicht als Problemlösung. Wenn die Umgebung  stimmt. Wenn die Leute - von denen mindestens einer nüchtern bleiben sollte - in Ordnung sind.

Mischkonsum

Durch Mischkonsum mit anderen legalen und illegalen Substanzen steigt das Risiko unkalkulierbarer Rauschzustände. Ebenso erhöht und/oder potenziert sich das Risiko gesundheitlicher Schädigungen.


Wechselwirkungen mit anderen Stoffen:
Potenzierung der Nebenwirkung durch Alkohohl oder andere zentral wirksame Drogen/Medikamente. Alkohol, Opiate oder andere Medikamente (z.B. Valium) die die Atmung beeinflussen verstärken die atemlähmende Wirkung bis hin zur Atemdepression = Erstickungsgefahr

Link: Opens external link in new windowWechselwirkungen zwischen HIV-Medikamenten und Drogen

Link: Konsumberichte und Expertenkommentare über Mischkonsum

Wechselwirkungen zwischen HIV-Medikamenten und Ketamin

Wechselwirkungen zwischen antiretroviralen-Medikamenten und Ketamin

  • Proteasehemmer und Sustiva: wahrscheinlich stärkere/längere Ketamin-Wirkung, erhöhtes Risiko für Halluzinationen, Beweusstseinsverlust
  • Ritonavir (in Norvir und Kelatra enthalten): wahrscheinlich höheres Risiko für Leberentzündung
  • Quelle:
    Broschüre: Party, Drugs, HIV;
    Hrsg: Deutsche AIDS Hilfe e.V.
    Broschürenbestellung: Party, Drugs, HIV


Link: Opens external link in new windowWechselwirkungen zwischen HIV-Medikamenten und Drogen

Safer-use-Informationen

Risikofreien Konsum gibt es nicht. Wer die teils erheblichen, akuten und langfristigen Risiken in Kauf nimmt, kann sich höchstens mit safer-use-Informationen vertraut machen. Die folgenden allgemeinen Hinweise dienen dem Ziel der Schadensbegrenzung:

  • Ketamin ist keine klassische Party- oder Tanzdroge! Vor allem bei höherer Dosierung ist wegen der Verletzungsgefahr auf Parties vom Gebrauch abzuraten.
  • um Verletzungsrisiken (durch umfallen/ zusammensacken) zu vermeiden, Ketamin am besten im Liegen oder im Sitzen konsumieren
  • Personen die unter Bluthochdruck und Herzstörungen leiden sollten auf keinen Fall Ketamin konsumieren!!!
  • Ketamin sollte nicht auf vollen Magen konsumiert werden
  • Mindestens eine Stunde vor dem Konsum nichts essen!
  • Unter Ketamineinfluss nicht schwimmen oder baden gehen – Gefahr des Ertrinkens wegen möglicher Bewegungsunfähigkeit!
  • verzichte bei Ketamin auf Mischkonsum jeglicher Art, besonders mit ALKOHOL und Opiate
  • verzichte auf die Anwendung von Ketamin, wenn du alleine bist
  • beim Eintreten starker Nebenwirkungen verzichte auf die weitere Einnahme von Ketamin und informiere einen Arzt oder suche eine kompetente Fachkraft auf
  • fahre unter Einfluss von Ketamin nicht mit dem Auto. Wenn Ihr Ketamin auf Parties konsumiert, besprecht schon vor dem FEIERN, wer nüchtern bleibt und für die Heimfahrt verantwortlich ist.



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