Lachgas
Inhalt
Achtung: Gesetzliche Bestimmungen
Was ist Lachgas?
Geschichte
Konsumform
Wirkspektrum von Lachgas
Akute Risiken
Langfristige Risiken
Mischkonsum
Safer-use-Informationen
Achtung: Gesetzliche Bestimmungen
- medizinisches Lachgas untersteht dem Arzneimittelgesetz (AMG), ein freier Handel von medizinischem Lachgas ist somit strafbar.
- Technisches, bzw. industrielles Lachgas (z.B. in Form von Sahnespendern) unterliegt weder den Bestimmungen des Betäubungmittelgesetzes (BtMG), noch denen des Neue-Psychoaktive-Stoffe-Gesetzes (NpSG), noch denen des Arzneimittegesetzes (AMG). Verkauf und Besitz sind somit aktuell nicht reguliert und nicht verboten.
Was ist Lachgas?
- bei Lachgas handelt es sich um das Gas Distickstoff(mon)oxid
- Lachgas ist ein leicht süßlich schmeckendes und chemisch reaktionsträges Gas
- Lachgas wird als Inhalationsnarkotikum verwendet
- Lachgas kann bei der Einatmung zu Halluzinationen und Träumen und zu einer erhöhten Lachbereitschaft führen
Geschichte
- Lachgas wurde 1776 erstmals hergestellt
- Lachgas wird seit 1844 als Narkotikum eingesetzt
- da die Narkosewirkung von Lachgas eher schwach ist, wird es heutzutage meist als Basisnarkotikum zusammen mit Halothan oder Barbituraten eingesetzt
Konsumform
- Lachgas wird meist aus Ballons (oder z.B. Kondomen,...) inhaliert
- Lachgas wird in Kapseln (Kapseln für Sahnespendern) oder in Gasflaschen verschiedenster Größe verkauft
Wirkspektrum von Lachgas
- Rauscheintritt: die Wirkung setzt direkt nach wenigen Sekunden ein
- Rauschdauer und Rauschwirkung: zwischen 30 Sekunden und 4 Minuten
- Rauschspektrum: prickeln am ganzen Körper, Wärmegefühle, starke Glücksgefühle bis hin zur Euphorie, Veränderung der akustischen und optischen Wahrnehmung bis hin zu leichten Halluzinationen
Akute Risiken
- bei unsachgemäßer Herstellung können giftige Nebenprodukte wie Kohlenmonoxid, Methylnitrat, Ammoniak und Salpetersäure entstehen
- durch die falsche Mischung von Lachgas und Sauerstoff (ab einem Lachgasanteil von über 90% in der Atemluft) kann es zu Bewusstlosigkeit und sauerstoffmangelbedingte Hirn und Organschäden kommen
- durch kurzzeitiges "wegtreten" kann es durch eventuelle Stürze zu Verletzungen kommen
- Schwindelgefühle, Taubheitsgefühle, Bewusstlosigkeit und Erstickungsgefahr durch fehlende Sauerstoffversorgung
Langfristige Risiken
- durch regelmäßigen Konsum von Lachgas kann es zu unterschiedlichen Nervenleiden kommen, die sich besonders in Form von Empfindlichkeitsstörungen und Bewegungsstörungen in Armen und Beinen zeigen, des weiteren können Blasenentleerungsstörungen und Merkfähigkeitsstörungen auftreten
Mischkonsum
Durch Mischkonsum mit anderen legalen und illegalen Substanzen steigt das Risiko unkalkulierbarer Rauschzustände. Ebenso erhöht und/oder potenziert sich das Risiko gesundheitlicher Schädigungen.
Wechselwirkungen mit anderen Stoffen:
- durch den gleichzeitigen Konsum von Alkohol kann es zur Übelkeit bis hin zum Erbrechen kommen
- Link: Wechselwirkungen zwischen Drogen und HIV-Medikamenten
Safer-use-Informationen
Risikofreien Konsum gibt es nicht. Wer die teils erheblichen, akuten und langfristigen Risiken in Kauf nimmt, kann sich höchstens mit safer-use-Informationen vertraut machen. Die folgenden allgemeinen Hinweise dienen dem Ziel der Schadensbegrenzung:
- niemals direkt aus der Kapsel oder Gasflasche inhalieren - also wenn konsumiert wird ist der Ballon (oder ähnliches) die beste Applikation
- möglichst im Sitzen oder Liegen konsumieren - so könnt ihr bei Gleichgewichtsproblemen nicht so tief fallen
Auf Lachgas verzichten sollten Personen:
- mit Hirndrucksymptomatik, da Lachgas zu einer Hirndruckerhöhung führt
- die schon einmal einen Tauchunfall hatten
- die unter Atemwegserkrankungen leiden z.B. Asthma
- die schwanger sind
- mit Mittelohrentzündung